Wozu genau benötige ich denn eine Website?
Auch wenn den meisten Menschen klar zu sein scheint, dass sie als Unternehmer eine Website benötigen. Viele können die Frage nicht zufriedenstellend beantworten, warum sie denn eine Website brauchen.
Zu den klassischen Aufgaben einer Website gehört es natürlich, einen Kommunikationskanal zu Ihnen zu öffnen, wenn hoffentlich schon bald die ersten Leute auf Ihre Website aufmerksam werden und dann mit Ihnen in Kontakt treten möchte. Und, dass Sie hier Ihren Kunden Informationen bereitstellen können. Damit werden Sie nicht nur bei Ihrer alltäglichen Arbeit entlastet, da Sie nicht immer wieder dasselbe erklären müssen. Durch die zeitversetzte Kommunikation haben Sie eben auch die Möglichkeit Ihr Angebot perfekt zu formulieren und grafisch aufzubereiten.
Je nach Aufmachung und der Darstellung Ihrer Person und Ihrer Leistungen können Sie mit Ihrem Web-Auftritt ganz nebenbei auch untermalen, dass Sie durch und durch Vollprofi sind. Je nach Fachbereich, in dem Sie tätig sind, kann ein geradliniger Auftritt, durch den sich ein „Roter Faden“ zieht, Ihre Seriosität unterstreichen. Oder, falls Sie Ihre Kunden im weitesten Sinne in Designfragen beraten, kann Sie ein Auftritt mit ansprechenden Bildern, Schriften und Farben Ihrem nächsten Kunden ein gutes Stück näher bringen.
Als zentrales Element Ihrer Marketing- und Akquise-Strategie ist eine Website ebenfalls unverzichtbar. Ihre Website ist sozusagen die Zentrale Stelle, an der all Ihre Kanäle zusammenlaufen und die Ihren Kunden als Wegweiser dient. Wer Ihre Website kennt, findet Sie auch sonst überall im Internet.
Hier haben Sie dann auch die Möglichkeit, das Verhalten Ihrer Besucher zu steuern – zumindest zu einem gewissen Grad. Antizipieren Sie im Vorhinein korrekt, was der einzelne Besucher genau in diesem Moment genau an dieser Stelle interessiert oder von Ihnen erwartet, dann können Sie ein entsprechend hochwertiges und ansprechendes „Besucher-Erlebnis“ programmieren.
Mit umfassenden Informationen über Ihre Kunden und einer passenden Inbound-Strategie genügt es dann, wenn Sie verschiedene „Köder“ auslegen und dann nur noch warten. Das ist dann die angenehmste Form der Akquise, bei der Sie nicht weiter aktiv werden müssen und wie beim Angeln erst einmal abwarten können.
Nicht zuletzt kann Ihnen Ihre Website auch dabei helfen, Ihre Kunden besser kennen zu lernen. Ganz speziell, wenn Sie bereits mit Blick auf Ihren Kunden und dessen Bedürfnissen ein besonderes „Besucher-Erlebnis“ entworfen haben. Dann können Sie sehr genau analysieren, ob Ihr Besucher Ihrer Route folgt und die einzelnen Köder frisst. Oder ob das eine oder andere Angebot eventuell aus Ihrem Sortiment verschwinden sollte.
Sie können Ihre Kunden natürlich auch direkt zu einer Teilnahme an einer knappen Umfrage auffordern. Mit einer geschickt aufgemachten Kurz-Umfrage können Sie viele wichtige Informationen über Ihre Besucher erfahren.
Tatsächlich sind die Informationen über Ihre Besucher das Wertvollste, was Sie bekommen können. Denn im Endeffekt geht es bei der Gestaltung Ihrer Website ja nur ausschließlich um sie. Natürlich verfolgen Sie Ihre eigenen Ziele. Aber so lange Sie nicht Ihre Besucher beim Entwurf Ihrer Website genau im Blick haben, werden Sie sicher keinen Erfolg mit Ihrer Website verbuchen können.
Welchen Problemen muss ich mich beim Projekt Unternehmens-Website wohl stellen?
Dem aufmerksamen Leser mag es bereits aufgefallen sein. Beim Entwurf einer Website lauern die ersten Fallstricke! Im Grunde können nur Ihre Kunden und Besucher die Frage abschließend beantworten, welche Inhalte wo und wie auf Ihrer Website präsent sein sollten. Doch woher bitteschön wollen Sie wissen, was Ihre Besucher von Ihnen erwarten, wenn Sie dies nicht vorab im Detail untersuchen können?
Tatsächlich beginnt jeder Neuentwurf einer Website mit dem Henne-Ei-Problem. Sie benötigen eine Website, um herauszufinden, was auf dieser Website wo und wie präsentiert werden sollte.
Natürlich gibt es auch andere Wege, um herzufinden, was Ihre Kunden und Besucher von Ihrer Website erwarten. Interviews oder Online-Umfragen beispielsweise. Doch, derartige Umfragen sind nicht leicht zu organisieren und wenn Sie nicht 1:1 nach Lehrbuch vorgehen, sind die Daten zum Schluss bestenfalls irrelevant. Wenn nicht sogar falsch.
Zum Glück ist die Lösung für dieses Problem verhältnismäßig einfach: Betrachten Sie Ihre Website nicht als Einmal-Projekt, das Sie in ein paar Monaten abgeschlossen haben werden! Gehen Sie bei Ihrer Website so weit als irgend möglich agil vor und testen Sie ausgiebig, wie der aktuelle Stand performt!
Was bedeutet das genau?
Nehmen Sie sich zunächst wirklich Zeit, und versuchen Sie sich in Ihre Kunden hineinzuversetzen, bevor Sie mit dem ersten Schritt überhaupt beginnen. Aus welchen Gründen könnten Ihre (Wunsch-)Kunden auf Ihre Seite kommen? Welche Probleme haben Ihre Kunden, wenn Sie Ihre Website betreten? Was brauchen Ihre Kunden am dringendsten?
Mit den vermeintlichen Antworten auf die oben gestellten Fragen machen Sie sich dann ans Werk und skizzieren zunächst eine Minimal-Version einer Website. Fragen Sie sich dabei wirklich immer: „Benötige ich diese Seite oder diese Funktion wirklich, um ein dringendes Anliegen oder Problem meiner Kunden zu lösen?“
Mit dem so entworfenen Konzept Ihrer Website können Sie sich dann Gedanken machen, welchen Weg Sie weiter gehen wollen? Über einen „Homepage-Builder“ oder eine Agentur oder eventuell einen ganz anderen Weg?
Mit dem perfekten Konzept frisch ans Werk. Nun sollte doch alles glatt laufen, oder?
Herzlichen Glückwunsch! Wenn Sie den oben beschriebenen Weg gegangen sind, sind Sie schon um einiges weiter, als die meisten Ihrer Mitbewerber. Und dennoch: Wiegen Sie sich bitte nicht in Sicherheit! Viele Probleme liegen jetzt noch direkt vor Ihnen. Unabhängig davon, für welchen Weg Sie sich entscheiden – ob Agentur oder Homepage-Baukasten.
Sollten Sie gerade neu gegründet haben, kommt für Sie an dieser Stelle eine weitere Hürde ins Spiel: Was genau bieten Sie Ihren Kunden nun an? Und zu welchem Preis?
Häufig beginnt eine Selbständigkeit mit einer sehr klaren Vorstellung dessen, was man seinen Kunden anbieten möchte: Die drei Standard-Kurse für Beginner, Fortgeschrittene oder Profis, beispielsweise. Oder Sie haben bestimmte Pakete für Ihre Kunden geschnürt, die auf den neuesten Wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren. Oder Sie bieten nur Pakete für eine ganz spezifische Kundengruppe an. Im Kopf kreisen Ihre Gedanken und es sieht alles danach aus, dass Sie das richtige Angebot gefunden haben, mit dem Sie die Menschen in Ihrer Umgebung beglücken können.
Auch wenn Sie sich bereits seit einiger Zeit ausgiebig mit Ihrem Angebot beschäftigt, Marktforschung betrieben und Ihre Mitbewerber genau unter die Lupe genommen haben. Bitte machen Sie sich darauf gefasst, dass Ihr endgültiges Angebot nicht unbedingt das sein wird, mit dem Sie so hoffnungsfroh gestartet sind. Tatsächlich ist es eher so, dass Sie Ihr Modell noch das eine oder andere Mal über den Haufen werfen und mit einem neuen Angebot starten werden.
Die Erfahrung zeigt, je genauer man sich mit dem eigenen Angebot auseinandersetzt, umso mehr Details fallen einem auf, die man vorher nicht berücksichtigt hatte. Und plötzlich spricht vieles gegen die bisherigen Annahmen. Man recherchiert, schreibt, formuliert noch einmal neu um, und stellt dann, eventuell in Verbindung mit den ersten Ergebnissen von Google Ads oder Google Analytics fest, dass man auch nach Wochen und Monaten noch lange nicht da angekommen ist, wo man schon längst nach Plan hätte sein müssen.
Das kann manchmal sehr frustrierend sein. Gerade hat man ein abgeändertes Design erhalten und mit dem Programmierer abgestimmt. Und plötzlich stellt man fest, dass das neue Angebot oder Geschäftsmodell so gar nicht mehr zur angepeilten Haupt-Zielgruppe passt und man doch mehr Freiräume und andere Farben hätte wählen sollen! Aber deswegen jetzt noch einmal zurück ans Corporate Design? Jetzt, wo man schon so manches unter Anstrengung auf den Social Media Kanälen gepostet hat?
Natürlich muss das bei Ihnen nicht so sein! Zugegeben, solche Probleme begegnen einem vermutlich nur, wenn man sich intensiv mit seinem Angebot und seiner Website auseinandersetzt. Allerdings sollte genau das Ihr Vorhaben sein, wenn Sie planen mit einer neuen Website online zu gehen. Denn eine Website bringt Kosten, Arbeit und Verantwortung mit sich – Egal, wie sehr Sie sich letzten Endes damit auseinandersetzen wollen. Und eine Website, die nur Mühen kostet, aber keinen Ertrag einbringt, ist sicher nicht im Sinne des Betreibers.
All denen, die sich intensiver mit ihrem Angebot und ihrer Website auseinandersetzen wollen sei an dieser Stelle nochmal gesagt: Ihr Projekt Website ist ein langwieriger Prozess, bei dem Sie sich das eine oder andere Mal wünschen werden, nochmal ganz neu anfangen zu können. Mit dem Wissen, dass Sie so mühevoll zusammengetragen haben.
Aber bitte! Lassen Sie sich davon nicht abschrecken oder unterkriegen! Auch wenn es manchmal ermüdend scheinen mag. Es ist ein gesunder Prozess, der Sie am Ende des Tages deutlich weiterbringt, als wen Sie stur an einem Modell haften oder sich gar nicht weiter darum kümmern. Sie haben oder werden sich zurecht für eine Website entscheiden. Gehen Sie auch die Extra-Meile und holen Sie das meiste aus Ihrem Projekt heraus. Mittel- bis Langfristig werden sich Routinen bei Ihnen einstellen und Sie werden unterm Strich deutlich von Ihrem Online-Auftritt profitieren!
Ans Eingemachte! Für welchen Weg zur Website soll ich mich entscheiden?
Mit dem Wissen, welche Stolpersteine vor Ihnen liegen (können), sollten Sie nun in der Lage sein, sich ganz grundsätzlich für einen Weg hin zu einer Website zu entscheiden.
Entweder ist Ihnen an diesem Punkt klar, dass Sie sich keinesfalls mit der Thematik weiter auseinandersetzen wollen und lieber einen Profi ranlassen – mit entsprechender Vergütung. Oder Sie sagen sich, dass Sie sich das Projekt jetzt noch viel eher zutrauen, da Sie nun eine Vorstellung haben, worauf Sie sich da einlassen und worauf Sie achten sollten.
Und welche Wege stehen Ihnen nun grundsätzlich offen?
Ganz klassisch: Die Agentur
Mit Ihrem Projekt Website können Sie sich ganz klassisch an eine Internet- oder Online-Agentur wenden. Das heißt, Sie suchen sich zunächst (online) mögliche Agenturen heraus (in Ihrer weiteren Umgebung) und vergleichen dann deren Angebote.
Die Zusammenarbeit gestaltet sich von Agentur zu Agentur etwas anders. Manche beziehen Sie sehr weit ins Projektmanagement und den Entstehungs-Prozess mit ein. Andere fragen Sie die Details ab und legen dann lieber alleine los.
Grundsätzlich sollten Sie darauf achten, dass Sie mindestens eine umfassende Korrektur-Phase angeboten bekommen, in der Sie noch einmal Details nacharbeiten lassen können. Besser ist natürlich, je stärker Sie direkt in den Entstehungs-Prozess mit eingebunden sind. Dann können Sie rechtzeitig intervenieren, falls das Projekt zu entgleiten droht.
Zeitlich müssen Sie sich bei der Agentur auf ein paar Wochen Wartezeit einstellen. Und dann noch einmal mit drei, vier Monaten Entwicklungszeit rechnen.
Bei einer seriösen Agentur müssen Sie preislich mit Kosten im höheren vierstelligen Bereich rechnen. Tendenz teils auch deutlich höher. Hier bezahlen Sie eben nicht nur den Namen und das Know-How. Sondern auch die Sicherheiten einer Agentur. Das heißt beispielsweise, wenn der Programmierer aussteigt oder anderweitig für längere Zeit ausfällt, dürfen Sie zügig mit Ersatz rechnen.
Pro Agentur:
SEO-tauglich, rechts-sicher, professionell, mit Service/Begleitung, Erfolgsmessung/Controlling, kein eigenes Equipment benötigt, Responsivität/Browser-Komptabilität manuell getestet, professionelles Design, Website gehört in der Regel später dem Auftraggeber, professionelles Hosting oder freie Hoster-Wahl,
Contra Agentur:
teuer, bisweilen langwierig, schwer zugänglich (Wartezeit), komplette Entwicklung muss bezahlt werden (keine wiederverwertbaren Bausteine), wenige Design-Vorschläge
Etwas gewagter: Der Freelancer
Als direkte Konkurrenz zur Agentur bieten sich die Dienste von Freelancern an. Hier haben Sie ebenfalls einen direkten Ansprechpartner, der Sie durch das komplette Projekt begleitet. Aber da es sich um Solo-Künstler handelt, oft ohne eigenes Büro und nur mit Homeoffice, können Ihnen diese die „Agentur-Leistungen“ deutlich günstiger anbieten.
Wenn Sie bei Google nach dem Stichwort „Freelancer“ suchen, finden Sie etliche Börsen, auf denen Selbständige entsprechende Dienstleistungen feilbieten. Darunter gibt es natürlich neben seriösen Börsen und Anbietern auch zahlreiche schwarze Schafe. Daher kann ich Ihnen nur dringend empfehlen, sich genau umzusehen und Anbieter zu vergleichen. Wenn Ihnen ein Angebot sehr günstig vorkommt im Vergleich, nehmen Sie lieber direkt Abstand davon.
Ansonsten ist die Zusammenarbeit ähnlich wie bei der Agentur. Bestenfalls begleiten Sie das Projekt in den verschiedenen Stadien persönlich. So sehen Sie schnell, ob Ihr Projekt die versprochenen Fortschritte macht und ob tatsächlich umgesetzt wird, was Sie angeboten bekommen haben. Ansonsten ist es natürlich immer ratsam, nicht zu forsch und aufdringlich zu handeln. Programmierer sind teils sehr sensible Wesen, die es nicht mögen, wenn man sich zu sehr in den Programmier-Ablauf einmischt.
Bei den „Freischaffenden“ können Sie zudem Glück haben und nicht lange auf den Einsatz warten müssen. Am zeitaufwändigsten ist hier sicher noch der Prozess der Vorauswahl, bis man endlich zu einem passenden Partner gefunden hat. Dann kann es aber oft sehr schnell voran gehen.
Was die Kosten und Dauer des Projekts anbelangt, da kommt es ganz und gar auf den von Ihnen gewählten Freelancer an. Sollten Sie sich für einen Junior-Programmierer entscheiden, zahlen Sie zwar einen deutlich geringeren Stundenlohn. Allerdings kann sich ein Projekt hier auch längere Zeit hinziehen und mehr Ärger verursachen. Entscheiden Sie sich direkt für einen gestandenen Programmierer mit entsprechend nachweisbarer Erfahrung, dann sind zwar die Stundensätze teils doppelt so hoch. Das Projekt ist dann in der Regel aber auch etwas zügiger und reibungsloser umgesetzt. In jedem Fall sollten Sie auch hier mit mindestens drei bis vier Tausend Euro kalkulieren.
Eventuell lässt sich ein Freelancer auch darauf ein, dass Sie von einem der zahlreichen „Template-Anbieter“ eine Design-Vorlage beschaffen, welche dann nur noch eingebunden und mit Blick auf Ihr Corporate Design angepasst wird. Damit können Sie gegebenenfalls noch einen niedrigen vierstelligen Betrag einsparen, gegenüber einem eigenen Design. Allerdings sollten Sie gleich gewarnt sein: Solche fertigen Templates gehen häufig zulasten der Performance und bergen ein Konfliktpotenzial mit Blick auf eventuell folgende SEO-Maßnahmen.
Pro Freelancer:
SEO-tauglich, (bedingt) rechts-sicher, mehr oder weniger professionell programmiert, inklusive Service/Begleitung, Erfolgsmessung/Controlling, kein eigenes Equipment benötigt, in der Regel schnell zugänglich, flexibel bei der Ausgestaltung, Responsivität/Browser-Komptabilität manuell geprüft, in der Regel professionelles Design, Website gehört später dem Auftraggeber, Beratung bezüglich Hosting und freie Hoster-Wahl
Contra Freelancer:
eher teuer, Unsicherheit bei der Auswahl, komplette Entwicklung muss bezahlt werden (keine wiederverwertbaren Bausteine), wenig Auswahl beim Design
Ganz verspielt: Der Homepage-Baukasten
Als Alternative zur Agentur und zum Freelancer sind die so genannten „Homepage-Baukästen“ recht beliebt. Angeboten werden diese inzwischen nicht nur von den (ehemaligen) Exklusiv-Anbietern, Jimdo, Wix und Co. Auch verschiedene Hosting-Anbieter, wie, Ionos (1&1) oder Strato haben heute ein eigenes Baukasten-System gegen Aufpreis im Angebot.
Für die verschiedenen Baukasten-Systeme gibt es heute Vergleichsportale wie Sand am Meer. Wie seriös diese letzten Endes sind, ist nur schwer festzustellen. Der Markt ist relativ stark umkämpft. Sie sollten im Zweifelsfalle also eher davon ausgehen, dass der eine oder andere Bericht gefälscht ist. Dieser Verdacht drängt sich zumindest auf, wenn man auf dem einen Portal liest, wie dieses und jenes System ganz klar die Nase vorne hat. Und auf dem anderen Portal ist es teils genau umgekehrt. Oft sogar mit denselben, nur umgedrehten „Fakten“.
Ansonsten machen es einem die einzelnen Systeme relativ einfach einen Account zu eröffnen, eine Design-Vorlage zu wählen und loszulegen mit dem Einstellen der Inhalte. Wer Hilfe braucht ist eher alleine gelassen. Außerdem benötigt man bei verschiedenen Systemen eben doch gewisse Programmier-Kenntnisse und alles seinen Bedürfnissen entsprechend einzurichten. Sofern der jeweilige Baukasten dies überhaupt zulässt.
Der klare Vorteil dieser Systeme liegt in der Geschwindigkeit, mit der sich Seiten erstellen lassen und die Kosten, die unterm Strich entstehen. Allerdings gilt das auch nur dann, wenn man keinerlei Ansprüche an die spätere Website stellt und sich mit dem Minimal-Projekt zufriedengibt.
Wer sein Projekt Website auch mit eine Homepage-Kasten seriös angehen möchte (ja, mir ist klar, dass ich für diesen Satz Hohn ernten werde), muss auch hier einige Wochen bis Monate Zeit einkalkulieren. Bis ein Konzept für die Website erstellt ist, bis technisch alles eingerichtet ist, bis die Inhalte zusammengestellt und optimiert sind, und nicht zuletzt, bis Sie sich in die wichtigen Details eingearbeitet haben.
Die Kosten variieren von Baukasten und gewähltem Paket und liegen irgendwo zwischen „kostenlos“ und 30 Euro. Wobei die „kostenfreien“ Pakete meist derartige Einschnitte mit sich bringen, dass man sie nicht ernsthaft empfehlen kann.
Da Sie bei einem Baukasten-Projekt auch alleiniger Verantwortlicher sind, müssen Sie noch mit (teils erheblichen) Kosten für zusätzlich benötigte Software und Dienstleistungen rechnen. Begonnen bei der Software, mit der Sie Ihre Bilder bearbeiten und den Bildlizenzen selbst, über Domain und SSL-Zertifikate, bis hin zu einen Account bei einer Internet-Rechtsberatung, und einer individuellen DSGVO-Prüfung Ihrer Website.
Pro Baukasten:
günstig, schnell zugänglich, Umfangreiche Standard-Features (Mailing, Bildergalerie, etc.), große Auswahl an ansprechenden Design-Vorlagen, keine große Unsicherheit bei der Auswahl des passenden Anbieters
Contra Baukasten:
teilweise technisches Know-How benötigt, unflexibel hinsichtlich der Erweiterbarkeit, eingeschränkt SEO-tauglich, nicht rechts-sicher, Ergebnis eher unprofessionell, kein Service/Begleitung, keine Erfolgsmessung/Controlling, eigenes Equipment benötigt (Software, Bilder, etc.), Responsivität/Browser-Komptabilität oft schlecht umgesetzt, kann später nicht mitgenommen werden, keine Auswahl beim Hosting, schlechte Server-Performanz
Für Macher: Die Wordpress-Installation
Wer sich etwas mehr zutraut bei der Gestaltung und Umsetzung der eigenen Website, aber dennoch keine Website von Grund auf programmieren möchte, für den bieten sich vorgefertigte „Wordpress-Installationen“ an.
Solche Installations-Routinen sind in der Regel Bestandteil der modernen Webhosting-Pakete. So lässt sich im Backend mit einem Klick eine neue Wordpress-Seite erstellen. Man muss nur noch ein paar Daten zur Website und zum Administrator eingeben und schon steht die neue Seite zur Verfügung.
Auch wenn es einem WordPress relativ einfach macht, neue Plugins und Themes hinzuzufügen. Man muss schon über eine gewisse Routine und ein erweitertes technisches Verständnis verfügen, um ein passendes Design und weitere Plugins zur Erweiterung der Grund-Funktionen zu finden.
Zeitlich ist ein Projekt dieser Art dann auch am ehesten mit einem Agentur-Projekt zu vergleichen. Auch wenn Sie schon relativ genau wissen, wohin die Reise gehen soll. Erfahrungsgemäß benötigen Sie vom ersten Konzept bis hin zur fertigen Website einige Monate Zeit.
Da Sie, wie auch beim Homepage-Baukastenselbst für die Inhalte und den Aufbau verantwortlich sind, entstehen hier in der Regel zusätzliche Kosten für Software, Rechtsberatung, Bildlizenzen, etc. Ansonsten fallen auch die Kosten für das Design-Template und die Plugins, bzw. Module recht unterschiedlich aus – je nach dem, was Sie gerne haben möchten. Wenn Sie sich einen Puffer von ein bis eineinhalb Tausend Euro zurechtgelegt haben, sollten Sie aber auf der sicheren Seite sein.
Pro WordPress-Installation:
günstig, einfach zugänglich, maximale Flexibilität, SEO-tauglich, Standard-Features als Plugin verfügbar, große Auswahl an Designs verfügbar, große Auswahl an möglichen Anbietern/Hostern, Website gehört ausschließlich dem Betreiber
Contra WordPress-Installation:
Viel Fach-Know-How benötigt, mangelnde Rechtssicherheit, bedingt professionell, kein Service/Begleitung, keine Erfolgsmessung/Controlling, eigenes Equipment benötigt, Responsivität/Browser-Komptabilität muss getestet werden, Design-Vorlagen bringen in der Regel viel Overhead mit
Sonder-Lösungen
Neben den oben genannten Wegen hin zu einer Website gibt es noch einzelne spezifischere Lösungen:
Dazu zählt der Installations-Service von verschiedenen Anbietern. Dabei suchen Sie sich aus dem jeweiligen Portfolio ein Design aus, und der Anbieter installiert Ihnen das Design, samt technischem Unterbau (wie WordPress, Drupal, etc.). Entweder bei sich auf dem Server oder bei einem Webhoster Ihrer Wahl.
Daneben bieten verschiedene Dienstleister auch vorgefertigte Systeme an, die Sie einfach mieten, Ihre Inhalte einstellen und dann online gehen können. In der Regel sind dies dann Miet-Systeme, für die es ein kostenfreies Paket mit entsprechenden Einschnitten und dann die Premium-Versionen mit erweitertem Funktionsumfang gibt.
Da diese Lösungen sehr individuell sind, ist es kaum möglich verlässliche Angaben zum zeitlichen Ablauf und zu den tatsächlichen Kosten zu machen. Sollten Sie ein solches Angebot finden und Interesse haben, kann es ratsam sein, sich online weiter zu informieren, welche Erfahrungen andere mit den Systemen gesammelt haben.
Nicht zuletzt möchte ich Ihnen meine Muster-Website anbieten, die ich genau auf Ihre Bedürfnisse als Trainer, Berater oder Coach zugeschnitten habe. Sie erhalten diese Installation vollkommen kostenfrei und es steht Ihnen offen, wie Sie die Website genau verwenden. Sie dürfen das unveränderte Original verwenden oder komplett an Ihre Bedürfnisse anpassen, ganz wie Sie mögen. Ohne Vertragsbindung oder technische Einschränkungen! Einzig um einen Back-Link im Footer Ihrer Website würde ich Sie im Austausch gerne bitte. Aber auch das ist vollkommen freiwillig!
Der letzte Check, bevor die Seiten online gehen
Ist die Website erst einmal fertig gestellt, sollte sie noch einmal abschließend akribisch auf ihre Rechtssicherheit hin geprüft werden. Je nach Bereich in dem Sie tätig sind, können Sie das Risiko ganz auf sich nehmen, und die Seite aus Ihrer Perspektive und mit Ihrem Sachverstand prüfen. Oder Sie wenden sich direkt an eine Internet-Agentur und lassen Ihre Seiten abschließend von einem Fachmann in Augenschein nehmen. Auch wenn damit nicht unerhebliche Kosten verbunden sind, zum Schluss haften nicht mehr Sie für die Rechtssicherheit, sondern Ihr Anwalt.
Sollten Sie sich für den erstgenannten Weg entscheiden, ist es ratsam, wenn Sie sich zumindest für vier Wochen einen Premium-Account bei einer Internet-Anwaltskanzlei holen und sich in dieser Zeit ausgiebig mit Informationsmaterial, rund um die DSGVO eindecken. Viele Kanzleien bieten auch Checklisten und ähnliche Tools an, mit denen Sie dann Ihre Website im Einzelnen überprüfen können.
Ansonsten stellt sich unmittelbar die Frage, wie Sie Up-To-Date bleiben können, was das Internet-Recht anbelangt? Auch wenn Ihnen das die Internet-Agenturen natürlich gerne so verkaufen – Sie brauchen keinen dauerhaften Premium-Account, um auf dem neuesten Stand zu bleiben. Sinnvoller und auch kostengünstiger ist es, wenn Sie den Newsletter von einem der vielen bekannten Online-Magazine abonnieren. Oder Sie richten sich einfach einen Google Alert mit den entsprechenden Schlagwörtern ein.
Up-To-Date müssen Sie im Übrigen auch noch in anderer Hinsicht bleiben: Mit Blick auf Ihr Content Management System (CMS) und die verwendeten Module und das Theme!
Sofern Sie nicht eine individuelle Agentur-Lösung oder einen Web-Baukasten verwenden, müssen Sie sich künftig um die Sicherheit und Aktualität Ihrer Software Gedanken machen. Denn als Betreiber einer Website haften Sie auch für eventuelle Schäden, die durch Ihre Website entstehen.
Doch wenn auch keine Dritte durch Ihre infizierte Website geschädigt werden. Es ist mit einem immensen (finanziellen) Aufwand verbunden, wenn Ihre Website oder Ihre Mail-Server erst einmal als Spam- oder Malware-Verteiler genutzt wurden. Die Reputation Ihrer Domain lässt sich unter Umständen nie wieder ganz herstellen. Daher sollten Sie sich unbedingt rechtzeitig Gedanken machen, wie Sie Ihre Website und alle angeschlossenen Module dauerhaft aktuell halten können.
Damit hinein spielt dann auch Ihre Überlegung, wie Sie Ihren Webauftritt künftig dauerhaft sichern möchten. Also in Form von täglichen Backups Ihrer Daten und der Datenbank. Manche Web-Hoster machen automatisch Backups und halten diese für ein paar Tage vor. Das kann eine abschließende Lösung für Sie sein, wenn Sie sich dauerhaft mit Ihrer Website beschäftigen und ein möglicher Hack schnell auffällt. Sind Sie dagegen nicht ganz so fleißig, stehen Ihnen in der Regel Module, bzw. Plugins seitens des CMS‘ zur Verfügung, die sich verlässlich und dauerhaft um die Sicherungen kümmern. Aber natürlich müssen diese zunächst einmal eingerichtet werden.
Und nach dem Launch?
Ist die Website erst einmal online gestellt, lehnen sich viele Website Betreiber erst einmal in Ruhe zurück. Das ist auch richtig so! Bis eine Website von der ersten Planung hin zum End-Check tatsächlich frei-geschaltet wurde, vergehen in der Regel einige Monate. Eine kurze Verschnaufpause kann also nicht schaden.
Wer es professionell angehen und die Vorteile einer Website auch tatsächlich nutzen will, sollte allerdings schon nach einigen Tagen wieder das Werkzeug in die Hand nehmen und die ersten Ergebnisse der Besucher auswerten. Am besten, Sie installieren sich ein No-Tracking-Tool für Ihren Browser, damit Sie Ihre Ergebnisse nicht selbst verfälschen.
Ansonsten heißt es ab diesem Punkt für Sie: Sie müssen erst einmal stark sein! Denn bis zu diesem Punkt haben Sie sich vermutlich fast ausschließlich um Ihre Website gekümmert. Das bedeutet, dass so gut wie niemand von Ihrer neuen Website weiß – es sei denn, Sie haben davor schon fleißig auf Social Media über Ihr Projekt gepostet und müssen jetzt nur noch einmal auf Zuruf alle Besucher auf Ihre Website loslassen.
In der Regel ist das unmittelbar Folgende aber erst einmal recht deprimierend! Obwohl Sie sich so ins Zeug gelegt haben, scheint sich kein Mensch für Ihre Seiten zu interessieren. Selbst der eine oder andere Artikel, den Sie verfassen, scheint nichts an der Gleichgültigkeit der Menschen Ihrer Website gegenüber zu ändern.
Diesem Phänomen können Sie tatsächlich nur mit den entsprechenden Marketing-Maßnahmen, allem voran mit Suchmaschinenoptimierung (SEO) entgegentreten. Wenn Sie aber schon von Anfang an auf die Signale Ihrer Besucher hören und die entsprechenden Zugriffe auf Ihre Website genauestens anschauen, haben Sie gute Karten in der Hand! Entscheidend für den Erfolg Ihrer Website ist, ob Sie Ihren Besuchern tatsächlich einen Mehrwert bieten können.
Wie gut Ihre Website auf die Bedürfnisse Ihrer Kunden und Besucher abgestimmt ist, können Sie im Übrigen auch einmal testen lassen. Bitten Sie einfach zwei, drei ausgewählte Kunden Ihre Website zu besuchen und eine kleine Aufgabe auszuführen. Danach sollen Ihnen die Testkandidaten eine knappe Rückmeldung geben, was Ihnen dabei aufgefallen ist. Ob sie die Aufgabe einfach bewältigen konnten oder ob ihnen etwas Negatives aufgefallen ist. Solche Rückmeldungen von Ihrer reellen Zielgruppe ist Gold wert!
Ansonsten gibt es für den weiteren Verlauf Ihres Online-Projekts zwei Daten, die Sie im Hinterkopf behalten sollten:
Einmal im Jahr sollten Sie Ihre Website einem Audit unterziehen. Das heißt, dass Sie wie beim TÜV überprüfen (lassen), ob alle Angaben auf der Website noch aktuell sind und ob noch alles funktioniert, wie es sollte. Dabei bietet es sich auch an, dass Sie sich die aktuellen Ergebnisse eines SEO-Checks anschauen. Immerhin ändert Google regelmäßig die Faktoren, die für den Erfolg einer Website ausschlaggebend sind. Für solch einen Audit können Sie entweder einen Fachmann beauftragen. Oder Sie suchen nach den Begriffen „website audit selbst durchführen“, oder so ähnlich, und begeben sich selbst in das Abenteuer.
Das andere Datum betrifft die „Halbwertzeit“ Ihrer Website. Auch wenn Ihre Website nicht verderben kann wie altes Obst. Im Grunde ist Ihre Website nichts anderes als ein Betriebssystem oder eine Fach-Software, die Sie täglich für einen bestimmten Zweck einsetzen. Die Taktzahl der Neuerungen im Software-Bereich ist immens hoch. Binnen eines Jahres gibt es so viele kleinere und größere Weiter-Entwicklungen, dass es durchaus sinnvoll ist, wenn Sie nach drei bis vier Jahren das komplette System erneuern. Als Faustregel gilt dabei, wenn Sie auf den Lebenszyklus Ihres CMS schauen und sich an den Neuerungen dort orientieren, liegen Sie ganz sicher nicht verkehrt.
Fazit
Es gibt zahlreiche Fallstricke, derer Sie sich bewusst sein sollten, wenn Sie das Projekt „eigene Website“ seriös angehen wollen. Sie können schnell viel Geld verbrennen und auch noch nach Monaten auf Ihre Website warten. Dabei hängt sehr viel von der Wahl der passenden Website-Lösung ab – Ob Agentur-Website, Website vom Freelancer oder Website aus dem Baukasten. Es bedarf hier etwas Vorarbeit bei der Auswahl und etwas Feingespür für das was richtig sein kann und was nicht. Ansonsten investieren Sie einfach eine Stunde in die Beratung durch eine seriöse Agentur. Selbst wenn diese auch mit gewissen Unkosten verbunden sind – unterm Strich fahren Sie so gegebenenfalls günstiger.
Ansonsten hoffe ich Sie nicht mit all diesen Ausführungen verschreckt zu haben! Eine Website, gut gepflegt, an den Bedürfnissen der Besucher ausgerichtet und dauerhaft überwacht, kann eine wahre Goldgrube sein! Sie erhalten hier Informationen über Ihre Zielgruppe, für die Sie anderweitig viele tausende Euro ausgeben müssten. Sie kann Ihnen das Leben und die Akquise deutlich erleichtern. Und nicht zuletzt ist eine Website auch ein Prestige-Projekt, mit dem Sie Ihre Leistungen deutlich aufwerten können.
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